Glaubwürdigkeitskrise der Medien – „Die eigene Rolle überdenken“

1.02.2016

Kumpanei mit Eliten, einseitige Berichterstattung, Machtmissbrauch – viele Deutsche sind unzufrieden mit den Medien. Wie berechtigt sind die Vorwürfe? Und wie könnten Journalisten das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen? Vier Kommentare aus den Bereichen Journalismus, Wissenschaft und Politik.

Haben die Deutschen das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit journalistischer Berichterstattung verloren? Spätestens seit die Anhänger der islamfeindlichen Pegida-Bewegung und der rechten Partei Alternative für Deutschland (AfD) Medien pauschal als „Lügenpresse“ beschimpfen, wird darüber öffentlich debattiert. Zwar teilen laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap vom Oktober 2015 etwa 72 Prozent der Befragten diesen Vorwurf nicht. Doch immerhin 20 Prozent bekennen sich explizit zum Begriff „Lügenpresse“, wenn sie an Zeitungen, Radio und Fernsehen in Deutschland denken. Und 42 Prozent aller Befragten äußern grundsätzliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit journalistischer Inhalte.

Wie berechtigt ist die Kritik an den Medien? Wann wird sie für politische Propaganda missbraucht? Inwiefern kann sie auch konstruktiv sein? Und welche Rolle spielt bei der Glaubwürdigkeitskrise die schwierige ökonomische Situation, in der sich viele Redaktionen im Zuge der Digitalisierung befinden? Zu diesen Fragen äußern sich die Medienjournalistin Petra Sorge, der Politologe Thomas Meyer die Politikerin Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) und Uwe Krüger, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Leipzig.

Erschienen auf www.goethe.de im Februar 2016.

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Feburar 2016